Ibbenbürener Heimatpreis für das Kepler


Dem Johannes-Kepler-Gymnasium Ibbenbüren wurde kürzlich der renommierten Heimatpreis der Stadt Ibbenbüren als Teil des Aktionsbündnisses „Stimme der Geschichte - Gegen das Vergessen“ verliehen. Das Kepler-Gymnasium gehört diesem Bündnis ebenso an wie die Gesamtschule, die Stadtbibliothek und die Schulseelsorge Ibbenbüren. Initiator des Projekts und Ideengeber ist der katholische Schulseelsorger Christoph Moormann, der gemeinsam mit den Beteiligten ein wichtiges Zeichen gegen das Vergessen setzte. Ziel des Projekts ist es, an den Holocausts zu erinnern und die Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Im vergangenen Herbst wurde hierzu auf dem Schulhof des Kepler-Gymnasiums eine beeindruckende Ausstellung des Künstlers Luigi Toscano präsentiert. Großformatige Portraitaufnahmen zeigten Überlebende der NS-Verbrechen und machten die Gesichter der Opfer sichtbar. 20 Schülerinnen und Schüler des Kepler-Gymnasiums bildeten sich unter der Leitung von Frau Thalmann und Herrn Leushacke zu Schüler-Guides aus. Sie beschäftigten sich intensiv mit den Biografien der Portraitierten, recherchierten zum Hintergrund der Ausstellung und waren aktiv am Auswahlprozess der Fotos beteiligt. Besonders wichtig war den Jugendlichen, deutlich zu machen, dass die Verbrechen des Nationalsozialismus auch in ihrer Heimat stattfanden. Deshalb entschieden sie sich bewusst, auch Menschen aus Region in die Ausstellung einzubeziehen.

Während der etwa 50 Führungen, die die Schüler-Guides für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler durchführten, standen die Geschichten der Opfer aus der Region im Mittelpunkt. Das Projekt umfasste zudem den Austausch mit einem Zeitzeugen: Der Holocaustüberlebende Dr. Boris Zabarko reiste eigens aus der Ukraine an, um den Schülerinnen und Schülern von seinem Schicksal zu berichten. Die Begegnungen mit dem Zeitzeugen waren für alle Beteiligten sehr bewegend und hinterließen einen bleibenden Eindruck.

Die Verleihung des Heimatpreises fand im Rahmen der Veranstaltung „Ibbenbüren singt!“ auf dem Platz vor der Christuskirche statt. Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer überreichte die Auszeichnung an das engagierte Team rund um Schulseelsorger Christoph Moormann und würdigte damit das herausragende Engagement für die Erinnerungskultur in der Stadt Ibbenbüren. Mit dem Projekt wurde ein starkes Zeichen gesetzt, um die Geschichte lebendig zu halten und die Bedeutung des Gedenkens für die Zukunft zu unterstreichen.
 
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