„Gegen das Vergessen“
Zwölf Schülerinnen und Schüler der Oberstufe werden während der Projekttage zu Guides ausgebildet
Kennen Sie Peter Höllenreiner? Amira Gezow? Oder Sam Shear? Wahrscheinlicht nicht. Aber diese Menschen haben eine tragische und berührende Lebensgeschichte: Sie sind Überlebende der NS-Verfolgung. Als Kind haben Gezow, Shear und Höllenreiner die Verbrechen der Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern und Ghettos selber erlebt und gesehen. Über 70 Jahre später machte der deutsch-italienische Fotograf Luigi Toscano die Opfer sichtbar. Seit 2014 porträtiert der Künstler im Rahmen seines Erinnerungsprojektes „Gegen das Vergessen“ zahlreiche Überlebende der NS-Verfolgung. Mittlerweile hat Toscano über 400 Zeitzeugen fotografiert und sie ihre Geschichte erzählen lassen. Die Ausstellung mit den Porträts war bereits in Metropolen wie Washington, London & Co.
Im Herbst wird ein Teil der Ausstellung für drei Wochen (28. Oktober bis 15. November) auf unserem Schulhof stehen. Im Rahmen der zwei Projekttage wurden 12 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe von ihren Lehrkräften Johannes Leushacke und Petra Thalmann zu Guides ausgebildet. Sie sollen im Herbst Klassen und Interessierte durch die Ausstellung führen. Justus Däumling (16), Marie Heeke (18) und Lina Althelmig (18) sind drei von den neu-ausgebildeten Experten und haben im Interview über das Projekt und ihre Gedanken gesprochen:
Im Herbst wird ein Teil der Ausstellung für drei Wochen (28. Oktober bis 15. November) auf unserem Schulhof stehen. Im Rahmen der zwei Projekttage wurden 12 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe von ihren Lehrkräften Johannes Leushacke und Petra Thalmann zu Guides ausgebildet. Sie sollen im Herbst Klassen und Interessierte durch die Ausstellung führen. Justus Däumling (16), Marie Heeke (18) und Lina Althelmig (18) sind drei von den neu-ausgebildeten Experten und haben im Interview über das Projekt und ihre Gedanken gesprochen:
Was habt ihr während der beiden Projekttage gemacht?
Marie: Am ersten Tag haben wir mit einem kleinen Brainstorming über unsere Vorgehensweise gestartet. Danach haben wir mit Max Martin, dem Leiter des Bildungsprogramm „Gegen das Vergessen“, telefoniert. Max hat uns einen Überblick über die Ausstellung und das Projekt von Toscano verschafft. Danach ging es in das inhaltliche Arbeiten, beispielsweise Recherche über den historischen Kontext, die Entstehung des Projektes und einiges mehr. Am zweiten Tag haben wir uns dann mit den verschiedenen Biografien der Menschen auseinandergesetzt.
Warum habt ihr euch für dieses Projekt entschieden?
Justus: Gerade bei der derzeitigen politischen Situation und dem Rechtsruck in Deutschland finde ich es wichtig, dass die Thematik Holocaust und zweiter Weltkrieg immer wieder aufgegriffen und in der Schule behandelt wird. Und da ist die Fotoausstellung eine sehr gute Möglichkeit.
Lina: Ich wollte selber nochmal mehr über das Thema lernen und als Experte dann anderen Schülern mein Wissen weitergeben, damit der Holocaust nicht in Vergessenheit gerät.
Was für Gefühle löst die Ausstellung bei euch aus?
Lina: Mich hat es schon sehr mitgenommen. Auch wenn mir die Geschehnisse bewusst sind und wir diese schon oft im Unterricht behandelt haben, ist es immer wieder berührend. Und die Fotos von Luigi Toscano bieten nochmal einen ganz besonderen Einblick. Den Menschen in die Augen zu sehen und zu wissen, was sie alles erlebt haben, das ist so unwirklich.
Justus: Gerade dieses Erinnerungsprojekt hat mich sehr bewegt, weil wir uns mit einzelnen Schicksalen beschäftigt haben. Diese Biografien zu lesen ist nochmal was anderes als „nur“ Zahlen und Fakten zu hören.
Welche Biografie hat euch am meisten bewegt?
Marie: Das Leiden eines kleinen jüdischen Kindes, der noch keine Zwangsarbeit leisten konnte und deshalb als Versuchsobjekt für die Experimente der Nationalsozialisten benutzt wurde. Aber alle Lebensläufe waren tragisch und von grausamen Taten geprägt.
Justus: Die Geschichte eines kleinen jüdischen Jungen, der solange in einem Erdloch versteckt war, dass er dann neu laufen lernen musste.
Freut ihr euch auf die Ausstellung im Herbst?
Lina: Ich freue mich sehr darauf, die Porträts in Realität zu sehen. Das wird sehr beeindruckend sein.
Marie: Ich bin sehr gespannt auf die Reaktion der Schüler. Ein Vorteil ist es, dass wir die Guides sind und die Schüler durch die Ausstellung begleiten. Das ist ein Dialog auf Augenhöhe.
Wie hat euch das Projekt gefallen?
Justus: Mir hat die Ausbildung zum Guide sehr gut gefallen und mir ist dadurch nochmal bewusst geworden, wie wichtig es ist, diesen Teil unserer Geschichte niemals zu vergessen.
Text und Interview von Lara Keller (Q1)
Marie: Am ersten Tag haben wir mit einem kleinen Brainstorming über unsere Vorgehensweise gestartet. Danach haben wir mit Max Martin, dem Leiter des Bildungsprogramm „Gegen das Vergessen“, telefoniert. Max hat uns einen Überblick über die Ausstellung und das Projekt von Toscano verschafft. Danach ging es in das inhaltliche Arbeiten, beispielsweise Recherche über den historischen Kontext, die Entstehung des Projektes und einiges mehr. Am zweiten Tag haben wir uns dann mit den verschiedenen Biografien der Menschen auseinandergesetzt.
Warum habt ihr euch für dieses Projekt entschieden?
Justus: Gerade bei der derzeitigen politischen Situation und dem Rechtsruck in Deutschland finde ich es wichtig, dass die Thematik Holocaust und zweiter Weltkrieg immer wieder aufgegriffen und in der Schule behandelt wird. Und da ist die Fotoausstellung eine sehr gute Möglichkeit.
Lina: Ich wollte selber nochmal mehr über das Thema lernen und als Experte dann anderen Schülern mein Wissen weitergeben, damit der Holocaust nicht in Vergessenheit gerät.
Was für Gefühle löst die Ausstellung bei euch aus?
Lina: Mich hat es schon sehr mitgenommen. Auch wenn mir die Geschehnisse bewusst sind und wir diese schon oft im Unterricht behandelt haben, ist es immer wieder berührend. Und die Fotos von Luigi Toscano bieten nochmal einen ganz besonderen Einblick. Den Menschen in die Augen zu sehen und zu wissen, was sie alles erlebt haben, das ist so unwirklich.
Justus: Gerade dieses Erinnerungsprojekt hat mich sehr bewegt, weil wir uns mit einzelnen Schicksalen beschäftigt haben. Diese Biografien zu lesen ist nochmal was anderes als „nur“ Zahlen und Fakten zu hören.
Welche Biografie hat euch am meisten bewegt?
Marie: Das Leiden eines kleinen jüdischen Kindes, der noch keine Zwangsarbeit leisten konnte und deshalb als Versuchsobjekt für die Experimente der Nationalsozialisten benutzt wurde. Aber alle Lebensläufe waren tragisch und von grausamen Taten geprägt.
Justus: Die Geschichte eines kleinen jüdischen Jungen, der solange in einem Erdloch versteckt war, dass er dann neu laufen lernen musste.
Freut ihr euch auf die Ausstellung im Herbst?
Lina: Ich freue mich sehr darauf, die Porträts in Realität zu sehen. Das wird sehr beeindruckend sein.
Marie: Ich bin sehr gespannt auf die Reaktion der Schüler. Ein Vorteil ist es, dass wir die Guides sind und die Schüler durch die Ausstellung begleiten. Das ist ein Dialog auf Augenhöhe.
Wie hat euch das Projekt gefallen?
Justus: Mir hat die Ausbildung zum Guide sehr gut gefallen und mir ist dadurch nochmal bewusst geworden, wie wichtig es ist, diesen Teil unserer Geschichte niemals zu vergessen.
Text und Interview von Lara Keller (Q1)