Unser Schulprojekt in Nepal – solidarische Verantwortung für unsere Welt
Seit 2002 unterstützt die Schulgemeinschaft des Johannes-Kepler-Gymnasiums eine Schule in Nepal im Dorf Lamidanda. Aus einer privaten Initiative heraus hat sich dieses Langzeitprojekt entwickelt, mit dem Ziel, die Schul- und Dorfentwicklung in dieser Region zu unterstützen. Zusammen mit der Nichtregierungsorganisation CCODER und dem Nepalschulverein Lamidanda e.V. arbeiten wir gemeinsam an Einkommens- und Bildungsprojekten, um die Lebenssituation, vor allem für die Kinder zu verbessern.
Durch den Aufbau einer langfristigen Partnerschaft ermöglichen wir den Kindern in Nepal eine verlässliche und qualifizierte Schulbildung und geben mit unserer finanziellen Unterstützung den Menschen eine Zukunftsperspektive.
Wir sind alle eine Teil dieser Welt
Den Schülern am Kepler ermöglicht dieses Projekt einen intensiven und persönlich vermittelten Eindruck von einem nachhaltigen Patenschaftsprojekt. In der Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen von Menschen in der sogenannten Dritten Welt und der Erfahrung andersartiger Kulturen liegt der Schlüssel zum Abbau von Vorurteilen. Unsere Schüler sollen damit verstehen, was es bedeutet, ein Teil dieser einen Welt zu sein.
Informationen, Projektideen und Spenden sind herzlich willkommen.
Nepal-Spenden-Sonderkonto:
Nepalschulprojekt Lamidanda e.V.
IBAN: DE56 4035 1060 0072 5020 81
Kreissparkasse Steinfurt, BLZ 40351060 (BIC: WELADED1STF)
Ab einem Betrag von 20 € stellen wir Ihnen eine Spendenquittung aus, sofern Sie in Ihrer Überweisung Ihren Namen und Ihre Adresse angegeben haben.
Unsere Partnerorganisation in Nepal
Nepalschulverein Lamidanda e.V.
Weiterführende Links:
Kooperation mit der Johannes-Bosco-Grundschule: Homepage der Schule
Spenden für Lamidanda
Ibbenbüren · Dienstag, 24.11.2020 - 18:08 Uhr
In den letzten Jahren hat das Gesamtkonzept des Nepalschulvereins Lamidanda e.V. immer deutlicher Gestalt angenommen.
Schule und Bildung einerseits und Entwicklung von Einkommen andererseits sind zwei Seiten einer Medaille, wenn es um Hilfe für die Menschen auf dem Land in Nepal geht: Wenn regelmäßiges Einkommen fehlt, können weder nötige Unterrichtsmaterialien noch die Ausstattung der Schulen finanziert werden. Aus diesem Grund haben Johannes-Kepler-Gymnasium und Johannes-Bosco-Schule in Ibbenbüren, beide Träger des Vereins, mit vielen Spendenaktionen in den letzten Jahren sowohl für gute Schulbildung als auch für die Schaffung von Einkommensmöglichkeiten geworben. Die jüngsten Berichte aus Nepal zeigen, dass inzwischen viele Menschen durch die vom Verein geförderten Projekte (Handwerkertraining, Kartoffel-Anbau, Kardamom-Anbau, Ziegenhaltung, Bienenzucht) regelmäßige Einkommensmöglichkeiten bekommen haben, teilt der Verein mit.
Leider waren Corona-bedingt dieses Jahr keine Spendenaktionen der Schulen möglich. Deshalb ist der Verein dankbar, dass die Kreissparkasse Steinfurt eines der genannten Projekte auf ihre Spendenplattform gestellt hat, welche dieses Jahr nachhaltige ökologische Projekte unterstützt.
Der Verein schreibt dort: „Den Kindern im verwüsteten Erdbebengebiet in Nepal bietet gute Schulbildung die einzige Chance, langfristig in ihrer Heimat arbeiten und leben zu können. Das ist nur möglich, wenn die Eltern ein verlässliches Einkommen haben. Und zwar eines, das nicht auf Kosten der Umwelt geht.“ Deshalb sollen weitere Frauen und Männer teilnehmen können am Kardamom-Projekt. Wenn bis Anfang Januar insgesamt 20 Menschen das Projekt bei der Spendenplattform der Sparkasse unterstützen, gibt die Sparkasse zusätzlich zu den ersten 1000 Euro weitere 500 Euro dazu. Darauf hofft der Nepalschulverein.
Aktion: Ideen für Weihnachtsgeschenke - der digitale Nepal-Basar
Wer noch eine Kleinigkeit für seine Liebsten zu Weihnachten sucht oder in diesem Jahr eine besondere Weihnachtspost verschicken möchte, der wird beim digitalen Nepal – Basar bestimmt fündig. Weihnachtskarten aus handgeschöpftem Papier und bunte Kleinigkeiten aus Filz können hier angesehen und erworben werden. Die Produkte stammen direkt aus Nepal. Der Erlös kommt unserem Nepalschulprojekt zu Gute.
Wer Interesse an einem Produkt hat, meldet sich bitte per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Preisliste:
Weihnachtskarten mit Umschlag aus handgeschöpftem Papier: 3 €
Eulentaschen aus Filz: 10 €
Portemonnaies aus Filz mit Weihnachtsmann- oder Einhornmotiv: 4 €
Portemonnaies aus Filz mit Schweinchenmotiv: 5 €
Schlüsselanhänger aus Filz (diverse Tiere): 2,50 €
Haarband miit Blume aus Filz: 2 €
kleine Filzschuhe (ca. 10 cm): 10 €
Bleistifte aus Papier: 1,50 €
Eine besinnliche Adventszeit wünscht Brigitte Bösing (Vorsitzende Nepalschulprojekt Lamidanda e.V.)
Jahreshauptversammlung
Der Verein „Nepalschulprojekt Lamidanda e.V.“ hatte noch Ende Oktober seine Jahreshauptversammlung in den Räumlichkeiten des Johannes-Kepler-Gymnasiums. Die Vereinssitzung war gekennzeichnet durch die aktuelle Corona-Situation und die damit verbundenen Beschränkungen.
Von Redaktion IVZ
Ibbenbüren · Freitag, 13.11.2020 - 09:46 Uhr
Wie Nepal mit der Corona Krise umgeht
Nepalschulverein des Johannes-Kepler-Gymnasiums sorgt sich um seine Partner
Diese Krise ist für uns alle gerade eine große Herausforderung. Die Situation in Deutschland, Europa und weltweit ändert sich täglich. Die Schulgemeinschaft des Johannes-Kepler-Gymnasiums interessiert sich in dieser Zeit natürlich auch besonders für die Situation in Nepal. Mit diesem Land an der Grenze zu China, speziell mit einer Region in den Ausläufern des Himalaya, verbindet uns eine langjährige Partnerschaft. Viele Menschen in der Region um das Dorf Lamidanda sind der Schule freundschaftlich verbunden. Vor allem die Mitglieder und Freunde des Nepalschulvereins Lamidanda e.V. sind zur Zeit in großer Sorge. Das liegt vor allem daran, dass unabhängige Informationen über die aktuelle Lage in Nepal nur schwer zu bekommen sind.
Von Jyoti Dhital, der nepalesischen Koordinatorin unserer Dorf-und Schulentwicklung hörten wir gerade, dass die Menschen angesichts der Bedrohung durch Corona in großer Sorge bis panisch sind. Es gebe zwar bisher kaum Infizierte, aber jeder weiß, dass bisher auch so gut wie gar nicht getestet wird. Und jeder weiß, dass das Gesundheitssystem einer größeren Pandemie nicht ansatzweise etwas entgegenzusetzen hat.
Verlässlichen Quellen können wir entnehmen, dass Nepal, nach dem großen Erdbeben von 2015 mit der Corona Pandemie vor der nächsten Katastrophe steht. Mit der Schließung des internationalen Flughafens und der damit verbundenen Einreisesperre entfällt der Tourismus, die wichtigste Einnahmequelle. Die Regierung hatte zuvor viel Geld in ihr Programm „Visit Nepal 2020“ investiert. Viele Nepalesen verdienen als Gastarbeiter in Indien ihr Geld. Die Überweisungen nepalesischer Auslandsmigranten in ihr Heimatland machen einen großen Teil des Bruttoinlandsproduktes aus. Diese entfallen mit der Ausweisung der Gastarbeiter - abgesehen davon, dass die vielen Gastarbeiter, die jetzt masssenweise aus Indien, den Golfstaaten und Südostasien zurückkehren, ein erhebliches Infektionsrisiko bedeuten. Nepal gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Mit der Pandemie ist das Gesundheitssystem medizinisch völlig überfordert. „Ich nehme an, dass Nepal unter diesen Umständen sehr schnell eine Herdenimmunität entwickeln wird und man wird sehen, wieviele Menschen dabei an Covid 19 sterben. Da die nepalesische Bevölkerung sehr jung ist, hoffe ich auf einen glimpflichen Verlauf.“ So schätzt Klaus Eckert die Lage in Nepal ein. Er ist Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins Brepal e. V., und vor kurzem erst aus Nepal zurückgekehrt.
Nach anfänglicher Zurückhaltung sind inzwischen Schulen geschlossen und Ausgangssperren verhängt worden, die teilweise mit drastischen Maßnahmen kontrolliert werden.
Wir hoffen bald Neuigkeiten aus Kathmandu zu bekommen und sind mit den Gedanken bei „unseren“ Familien in den Dörfern rundum Lamidanda, bei den Lehrern und Kindern. Wann wieder ein Besuch der Partnerschulen in Nepal möglich sein wird, bleibt in dieser unübersichtlichen Situation ungewiss.
Mit Hilfe von 34 Unterstützern auf der Spendenplattform der Kreissparkasse Steinfurt haben wir unser Spendenziel zwar nicht erreicht, jedoch ging im gleichen Zeitraum auf dem Vereinskonto des Nepalschulvereins in etwa die gleiche Summe an Spendengeldern ein, so dass wir unser Ziel von 5000 € sogar übertroffen haben. Die Kreissparkasse fördert im Rahmen ihres Winter-Specials die Aktion zudem mit 1000 €.
Anfänge und Idee des Projekts
Landschaftliche Schönheit, kulturelle Vielfalt und die besondere Herzlichkeit der Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt führten die ehemalige Kollegin Franziska Wirtz-Königshausen vor über zehn Jahren in das Dorf Lamidanda, welches in einer entlegenen Bergregion des Himalaya lin Nepal iegt und nur zu Fuß erreichbar ist. Aus diesem ersten Besuch hat sich das Nepalschulprojekt als ein Langzeitprojekt des Johannes-Kepler-Gymnasiums entwickelt, welches die Schul- und Dorfentwicklung von Lamidanda (Distrikt Ghorka) unterstützt. Eine langfristige Partnerschaft ist in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung, zum einen, weil dies die Möglichkeit einer nachhaltigen und nachvollziehbaren Entwicklung ermöglicht, zum andern, weil die Schülerschaft des Kepler auf diesem Wege einen intensiven und persönlich vermittelten Eindruck von Entwicklungsarbeit erhält. Gerade die persönlichen Beziehungen ermöglichen eine Identifikation der Schulgemeinschaft mit diesem Projekt, sodass viele Schüler des Kepler Gymnasiums inzwischen von „unserer“ Partnerschule sprechen.
Um auch vor Ort einen Ansprechpartner zu haben, arbeiten wir mit unserer Partnerorganisation CCODER („Center of Community Development and Research“) zusammen, eine nepalesische Nicht-Regierungsorganisation, die Dörfer in entlegenen Bergregionen bei ihrer Entwicklung berät und unterstützt. Ziel ist die gemeinschaftliche Verantwortung und Arbeit für Ernährung, Einkommen, Bildung und ärztliche Versorgung.
Das Nepalschulprojekt lebt in erster Linie natürlich von Spenden. In den letzten Jahren konnten durch Spendenprojekte in der Schule wie Weihnachtsaktionen, Sponsorenläufe, Sammelaktionen auf Abiturentlassungsfeiern und Privatspenden jährlich mehrere Tausend Euro überwiesen werden, um unseren nepalesischen Freunden eine verlässliche Planung zu ermöglichen. Durchgeführt werden diese Aktionen von der Schülervertretung und der Einen-Welt-AG, die sich neben dem Schulprojekt auch über allgemeine Themen der Entwicklungshilfe informiert. Ein Engagement welches den Horizont der Schüler erweitert, in dem ein Blick über den eigenen Tellerrand gewagt wird.
Über den Fortschritt der gemeinsamen Anstrengungen bekommen wir in regelmäßigen Abständen Berichte und Fotos zur Dokumentation. Damit Spendengelder direkt und ohne Abzüge den Adressaten zukommen, wurde 2005 ein gemeinnütziger Verein gegründet, über den alle Interessierten unseren Partnern in Nepal Unterstützung zukommen lassen können. Beflügelt wurde das Engagement unserer Schule durch die Teilnahme und Resonanz am Bundeswettbewerb „Eine Welt für alle“. „Die Aktivitäten an Ihrer Schule im Lernbereich Globale Entwicklung sind vorbildlich“ bekam die SV als Anerkennung zusammen mit persönlichen Urkunden bescheinigt, die Klasse 5c erzielte sogar einen vierten Preis.
Ein persönlicher Kontakt ist uns wichtig und so haben seit 2005 alle zwei Jahre Kolleginnen und Kollegen des Kepler-Gymnasiums das Dorf besucht. Dabei konnten wir uns von den Fortschritten unseres Projektes überzeugen und persönliche Kontakte knüpfen. Im Gepäck hatten wir Briefe von unseren Schülern, die vor Ort mit großer Spannung und regem Interesse erwartet wurden.
Die ersten Maßnahmen vor Ort
In den ersten zehn Jahren der Zusammenarbeit konnten mit viel Engegement große Fortschritte erreicht werden. Jedes Haus wurde z.B. mit einer Außentoilette ausgetsattet und eine Solarzelle auf dem Dach und einen Rauchabzug über der offenen Feuerstelle in der Küche verbesserten die Wohnbedingungen der Dorfbewohner. Mit Spendenmitteln des Schulvereins konnte die Schule erweitert und besser ausgestattet werden: Räume für das Lehrerkollegium und die Schulleitung, ein Computerraum, ausgestattet mit drei Computern, sowie eine Bibliothek und eine mit EU-Mitteln geförderten Solarablage. Die hygienischen Verhältnisse konnten durch den Bau von Toiletten und die Versorgung mit fließendem Wasser verbessert werden. Durch die finanzielle Unterstützung des Bundesministeriums für Entwicklungshilfe konnte Anfang 2014 ein Kleinwasserkraftwerk zur Stromversorgung in Eigenleistung der Dorfbewohner fertig gestellt werden. Ein Anschlussprojekt wurde mit Hilfe des Vereins durch die Deutsche Botschaft in Kathmandu realisiert. Um der aktuellen Problematik der Landflucht entgegen zu wirken, unterstützt der Verein ein Projekt zur Einkommensverbesserung und notwendige Lehrerfortbildungen.
Umbrüche nach dem Erdbeben 2015
Wenige Sekunden reichten bei dem großen Erdbeben Ende April 2015, um diese Aufbau-Arbeit der letzten 10 Jahre zu zerstören. Einzig das Wasserkraftwerk blieb fast vollständig erhalten und konnte nach schnellen Reparaturarbeiten an den Kanälen wieder arbeiten, was den Dorfbewohnern eine Stromversorgung ermöglichte. So hatten wir – im Unterschied zu vielen anderen entlegenen Bergregionen – bald nach dem Erdbeben wieder Kontakt nach Lamidanda und konnten uns über die aktuelle Lage informieren.
Im Herbst 2015 konnte sich Frau Wirtz-Königshausen mit einer Reisegruppe persönlich ein Bild von der Zerstörung durch die Naturgewalten überzeugen. Der Anblick der zerstörten Schule und der Ruinen des Dorfes Lamidanda verbreitete Trauer und Fassungslosigkeit. Das große Engagement und Interesse aus Ibbenbüren ist für die einheimische Bevölkerung jedoch ein Hoffnungsschimmer für eine Zukunft in ihrer Heimat, was in der Freude und großer Dankbarkeit gegenüber der Reisegruppe zum Ausdruck gekommen ist.
Mit Hilfe zahlreicher Spenden wurden zwei Projekte zum Wiederaufbau auf den Weg gebracht. Zum einen geht es um einen erdbebensicheren Wiederaufbau von Dorf und Schule zum anderen um einen Hilfsfonds für besonders betroffene Familien.
Weiterentwicklung des Schulprojekts
In den letzten Jahren hat der Verein neue Stufen der Entwicklungshilfe in Angriff genommen. Die Versorgung von ca. 100 Haushalten mit Strom ist die Grundlage für neue Einkommensmöglichkeiten durch elektrische Geräte zur Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte wie Reis, Öl und Kardamom. Nach dem verheerenden Erdbeben 2015 konnte eine Schulung zur Ziegenhaltung vielen Familien die tägliche Versorgung sichern und damit die Möglichkeit für ein langfristiges Einkommen geben. Das Ziegenprojekt ist Teil des Langzeitprojektes LEAP (Lamidanda aerea Enterprise Adaption Programm), bei dem es um eine langfristige Verbesserung der dortigen Lebensbedingungen geht. Dazu gehörte kurz nach den Erdbeben auch die Schulung von 60 Männern zu Maurern und Schreinern, die beim Neubau der zerstörten Häuser jetzt als Facharbeiter tätig werden können.
Auch in Ibbenbüren hat sich die gemeinnützige Arbeit des Nepalschulvereins herum gesprochen. Seit einigen Jahren unterstütz auch die Johannes-Bosco-Grundschule den Verein. Dabei steht die finanzielle Unterstützung einer Grundschule in dem Dorf Milim (in der näheren Umgebung von Lamidanda) im Fokus. An Projekttagen informieren sich die Ibbenbürener Kinder über das Land und die Menschen in Nepal. Auf den jährlichen Weihnachtsbasaren werden selbstgestaltete Kleinigkeiten angeboten, um das Projekt zu unterstützen. Dabei befinden sich die Grundschule und das Gymnasium kontinuierlich im Austausch.

"We are the masters of our own destiny"
Unter diesem Leitgedanken wurde vor einigen Jahren in Nepal die Organisation CCODER gegründet. Die Mitglieder wollten sich nicht damit abfinden, dass viele Menschen in ihrem Land so schlechte Lebensbedingungen haben, ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft. Ihre Idee: Einer allein in diesen Dörfern, eine Familie allein, kann es nicht schaffen, die Lebensbedingungen zu ändern. Um die Lebensbedingungen nachhaltig zu ändern, müssen sich die Dorfbewohner zusammentun, müssen eine Gemeinschaft bilden und gemeinsam daran arbeiten, etwas zu verbessern.
Und noch ein weiterer Grundgedanke war dieser Gruppe wichtig: Sie wollte keine Almosen geben, also nicht einfach Geld sammeln, um den Menschen für ein paar Tage oder Wochen Hilfe zugeben, sondern sie wollten die Dorfbewohner dabei beraten, wie sie ihr Dorf selbst in kleinen Schritten und unter demokratischer Beteiligung aller entwickeln können. Dann nämlich würde langfristig für die Zukunft eine Verbesserung eintreten und die Menschen würden unabhängig von fremder Hilfe.
Seither sind in verschiedenen entlegenen Bergregionen Dörfer dabei beraten worden, wie sie eine solch ganzheitliche Dorfentwicklung durchführen können. In Lamidanda hat das dazu geführt, dass die Dorfbewohner Arbeitsmöglichkeiten und Einnahmequellen erschlossen haben (z.B. durch Sammeln und Verarbeitung von Aryuweda-Heilkräutern), ein Bankystem aufgebaut und eine Schule eingerichtet haben, in der Jungen und Mädchen und unterschiedslos die Kinder aller Kasten unterrichtet werden. Noch sind Schulstipendien für viele Kinder nötig. Die Teilnahme am Einkommensprogramm wird aber die Familien bald in die Lage versetzen, selber für das Schulgeld aufzukommen.
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Um alle Schüler zu informieren und einzubinden, werden im Unterricht schon ab der fünften Klasse exemplarisch Unterrichtsinhalte z.B. in den Fächern Erdkunde, Politik und Religion mit dem Projekt verknüpft.
Im außerunterrichtlichen Bereich können sich interessierte Schüler z.B. in Projekttagen mit dem Nepalschulprojekt auseinander setzen. So beschäftigen sich die Schüler in der Klasse 6 bei den Projekttagen mit dem Thema "Wie leben Kinder in Nepal". Seit einigen Jahren kooperieren wir mit der Johannes-Bosco-Grundschule. Hier übernehmen ehemalige Bosco Schüler die Rolle der Lehrkraft und informieren die Erstklässler über unser Nepalprojekt.
Eine wichtige finanzielle Basis zur verlässlichen und langfristigen Planung ist der Sponsorenlauf. Bei dem jährlichen Basar auf dem Elternsprechtag nach den Herbstferien können sich auch die Eltern über die Fortschritte des Projektes informieren und nebenbei traditionelle Gewürze, Weihnachtskarten oder Handarbeitserzeugnisse aus Nepal erwerben. Im Laufe eines Schuljahres finden so viele weitere Aktionen wie z.B. Weihnachtsbasare oder Informationsabende am Kepler und auch in der Öffentlichkeit in Ibbenbüren statt. Das große Engagement und die Spendenbereitschaft der Schüler, Eltern und Kollegen machen dieses Schulprojekt lebendig und für alle Seiten absolut lohnenswert.
Der Vorstand unseres Vereins
Kassenwart Christoph Böwer, Vorsitzende Brigitte Bösing, Schriftführerin Franziska Wirtz-Königshausen und Kassenprüfer Peter Roeßink
Die Zielsetzungen des Vereins sind:
• das Schulprojekt und die Dorfentwicklung mit einem verläßlichen Mindestbetrag von 6.000 € im Jahr zu unterstützen
• alle Erlöse aus Spenden und Aktionen zu 100% den Projekten in Nepal zukommen zu lassen
• für Verwaltungskosten maximal die Mitgliedsbeiträge (zurzeit 200 €) der ordentlichen Vereinsmitglieder zu verwenden.
• Spenden für Schulgeld sind zweckgebunden. Unterstützung in Form von Schulgeld nur an Familien zu gewähren (maximal 100 € pro Kind)
• bei Reisen von Mitgliedern nach Nepal den Fortschritt der Projekte in Augenschein zu nehmen. Reisen von Mitgliedern erfolgten 2005, 2009, 2010, 2011 und 2013, 2018. Die Mitglieder tragen die Reisekosten vollständig selbst.
2018
Besuch einer Reisegruppe vom Kepler Gymnasium in Nepal.
2017
Förderung von Einkommensprojekten.
2016
Wiederaufbauhilfe in den Erdbebengebieten.
2015
Bei dem schweren Erdbeben werden große Teile der Schule und des Dorfes Lamidanda zerstört. Erste Notfallhilfe läuft an.
2014
Im Frühjahr des Jahres wurde das Wasserkraftwerk fertiggestellt und in Betrieb genommen.
2013
Seit Juli wird in Lamidanda ein kleines Wasserkraftwerk gebaut. Finanziert wird dieses Projekt mit Hilfe des Bundes, Geldern vor Ort und durch unser Schulprojekt.
Im Oktober hat wieder eine Delegation des Kepler-Gymnasiums dem Dorf einen kurzen Besuch abgestattet.Die Fortschritte werden in Kürze auf der Homepage dokumentiert.
2011
Auch im Herbst 2011 fuhr eine Delegation aus Ibbenbüren nach Nepal und konnte sich von den Fortschritten vor Ort überzeugen. Die Basareinnahmen 2011 waren weitaus höher als der hier angegebene Betrag. Da dieser jedoch noch nicht verbucht worden ist, werden diese Einnahmen erst 2012 hinzugerechnet.
2010
Der Besuch von Vereinsmitgliedern im Herbst 2009 hatte zur Verabredung zusätzlicher Projekte (Wasserleitung, Bibliothek) geführt. Die gute finanzielle Lage des Vereins machte nach Abstimmung in der Mitgliederversammlung Sonderzahlungen möglich und es erfolgte eine Erhöhung des "verläßlichen Grundbeitrags" auf 6.000 €.
2007
Die über 5.000 € hinausgehende Zahlung an CCoder erfolgte zu Jahresbeginn für Projekte aus 2006
2006
Der Anfangsbestand ergibt sich aus Zuwendungen, die in der Phase der Vereinsgründung erfolgt sind.
Die Entwicklungshilfeorganisation CCoder wurde uns von Misereor empfohlen.
An dieser Stelle nur ein paar Fakten über Nepal.
Fakten im Überblick
•Größe: 140,800 qkm
• Klima: kühle Sommer und strenge Winter im Norden, subtropische Sommer und milde Winter im Süden
• Topografie: flache Flussebenen des Ganges im Süden, zentrale Gebirgsregion, wildes Himalaya-Gebirge im Norden
• 8 der höchsten Gipfel der Welt (Mount Everest 8870 m)
• Ressourcen: Wasserkraft, Holz, wenige Bodenschätze, Landwirtschaft, landschaftliche Schönheit
• Umweltprobleme: Abholzung, Verschmutzung von Wasser und Luft, gefährdete Spezies
Unterschiedliche ethnische Gruppen
• Sprachen: Nationalsprache Nepali - neben zahlreichen anderen Sprachen
• Religion: über 80% Hindus, einziger offizieller Hindustaat
• Lese- und Schreibfähigkeit: 45,2 % der Gesamtbevölkerung
• wenige gut ausgebildete Arbeitskräfte
Politische und wirtschaftliche Situation
• Parlamentarische Demokratie seit 1990
• König GYANENDRA Bir Bikram Shah (seit Juni 2001)
• im Dezember 2007 Entmachtung des Königs durch zunehmenden Einfluss der Maoisten
• eines der ärmsten Länder der Welt
(Statistisches Jahreseinkommen: ca. 200 € pro Kopf, Erwerbstätige: Landwirtschaft 81%, Industrie 3%, Dienstleistungen 16%, Arbeitslosigkeit 47%)
• völlig unzureichendes Gesundheitswesen
Perspektiven
• Interesse ausländischer Investoren im Wesentlichen am Ausbau der Wasserkraft und des Tourismus
• international wenig Unterstützung wegen
des geringen Wirtschaftsaufkommens und mangelnder Bodenschätze
der technologischen Rückständigkeit
seiner Abgelegenheit und geografischen Struktur
der politischen Unruhen und Naturkatastrophen
Fazit: Nachhaltige Entwicklungshilfe ist unerlässlich!