„Irrungen und Wirrungen“

Die afrikanische Tanzgruppe der „KinderKulturKarawane“ beeindruckte mit ihrem Theaterstück „Tribals an Tribulations – Irrungen und Wirrungen“ die Zuschauer im pädagogischen Zentrum des Johannes-Kepler-Gymnasiums.

Von Redaktion IVZ
Ibbenbüren · Freitag, 18.11.2022

Kikuwa 2022

 

Wie in jedem Jahr gastierte auch 2022 eine Gruppe des Vereins der „KinderKulturKarawane“ (Hamburg) am Johannes-Kepler-Gymnasium. Vom 31. Oktober bis 4. November machte die Gruppe „M.U.K.A.“ aus Hillbrow/Johannesburg Station in Ibbenbüren und unterhielt mit Tanz-Workshops und einem Musiktheaterstück die Kepler-Schulgemeinschaft. Das teilt das Kepler-Gymnasium in einer Pressemitteilung mit.

Gegründet 1995 nach Ende der Apartheit in Südafrika stellten die „Most United Knowledgeable Artists“ die Umbrüche und sich daraus entwickelnden Probleme des Lebensalltags auf den Straßen Sowetos in den Fokus und versuchten, diese durch Tanzen und das Spielen von Theaterszenen zu verarbeiten und auch sichtbar zu machen.

Besonders beeindruckend gelang das, als die Gruppe ihr Theaterstück „Tribals and Tribulations – Irrungen und Wirrungen“ im pädagogischen Zentrum des Johannes-Kepler-Gymnasiums vorstellte. Die Geschichte erzählte in kleinen Episoden von den alltäglichen Problemen während des Corona-Lockdowns.

Neben Verlust der Arbeitsstelle, häuslicher Gewalt und Alkoholmissbrauch werden aber auch Misswirtschaft und Naturzerstörung wie zum Beispiel eine Flutkatastrophe durch Abholzung der Wälder kritisiert. Trotzdem gibt es immer wieder Lichtblicke: So wird ein Kindesmissbrauch durch eine engagierte Lehrerin aufgedeckt oder ein Vater findet seine lange verschollene Tochter wieder. Traurigkeit, Depression, aber auch Lebensfreude und Zuversicht drücken die immer wieder eingestreuten Tanz- und besonders stimmgewaltigen Gesangseinlagen aus.

Untergebracht waren die Teilnehmer in Gastfamilien, mit denen sie verschiedene Freizeitaktivitäten unternahmen, wie eine Halloween-Feier, Schlittschuhlaufen oder Abenteuergolf in Tecklenburg. „Ein ganz besonderes Erlebnis!“, schildert Vezu, ein Teilnehmer der afrikanischen Gruppe.

Durch die Rückmeldung zweier Vertreterinnen der Stadt Ibbenbüren wird das Projekt der Kepler-Schulgemeinschaft noch einmal in ein nachhaltiges Licht gerückt: „Die Aufführung empfand ich als sehr puristisch und gerade deshalb unglaublich intensiv. Sie hat mich sehr berührt und ich bin begeistert!“, so Ilka Cohrs, Fachdienstleiterin Kinder, Jugend und Familie.