Pädagogisches Konzept für den Einsatz von Tablets am Johannes-Kepler-Gymnasium
Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung an Schulen bietet es sich an, Tablets verstärkt im Unterricht einzusetzen. Dabei liegt es auf der Hand, dass nicht die Nutzung von Tablets an sich im Vordergrund stehen, sondern der didaktische Mehrwert der neuen Technik entscheidend für die Arbeit sein sollte. Die zu Anfang hohe Motivation der SuS, mit den Neuen Medien zu arbeiten, kann nicht allein tragfähig für die Einführung von Tablets oder Tablet-Klassen sein.
Daher wird im Folgenden ein didaktisches Konzept vorgestellt, aus dem ersichtlich werden soll, warum der Einsatz von Tablets sinnvoll ist, welche pädagogischen Ziele damit verbunden sind, welche didaktischen Ziele erreicht werden können und welche Rolle der Einsatz der Tablets im Rahmen unseres Medienkonzepts spielt.
Allgemeine Vorteile der Arbeit mit Tablets
Medien bestimmen heutzutage mehr und mehr unseren Alltag, dabei ist es wichtig, den „Reiz des Neuen“ im Schulalltag zwar zu nutzen, aber gleichzeitig das Tablet als alltägliches Arbeitsmedium zu sehen und einhergehend auch die sachliche Arbeit in den Fokus zu stellen. Durch den Einsatz von Tablets im Unterricht wird eine sichere Bedienung des Mediums an sich, aber auch ein sinnvoller Einsatz ausgewählter Programme angestrebt. Im Zuge dessen sollen die SuS bereits auf ihr späteres Berufs- und Arbeitsleben vorbereitet werden.
Kritische Medienkompetenz
Die Arbeit mit Tablets dient auch dem Ziel, den Lernenden eine kritische Medienkompetenz zu vermitteln. Die SuS sollten mehr und mehr in der Lage sein, das Medium „Tablet“ angemessen zu bedienen sowie Apps sinnvoll und gezielt einzusetzen. Medienkompetenz meint auch das Vermögen, Informationen gezielt zu recherchieren, kritisch zu sichten, zu bewerten, konstruktiv weiterzuverarbeiten und sie so für den eigenen Lernprozess nutzbar zu machen (vgl. Medienkonzept unserer Schule). Diese Kompetenzen können am besten dadurch geschult werden, wenn die Medien, in diesem Fall das Tablet, im täglichen Unterricht direkt zur Verfügung stehen und nicht erst ein Computerraum reserviert und aufgesucht werden muss. Dadurch, dass die SuS auch Zuhause die Tablets nutzen, erhält das Medium als Lern- und Arbeitsmittel die nötige Selbstverständlichkeit wie Papier, Stift und Buch.
Stärkung schülerzentrierter Arbeitsformen
Wie bereits erwähnt, befinden sich die Tablets in der Hand der SuS. Durch die Arbeit mit dem Medium werden automatisch Aktivitäten während des Unterrichts auf die SuS verlagert. Auf diese Weise werden die Eigenaktivität sowie die Selbstständigkeit der Lernenden gestärkt. Ferner lässt sich die Arbeit gut auf den individuellen Lernprozess einzelner SuS abstimmen. Damit diese Lernprozesse nachhaltig vollzogen werden, ist es wichtig, sich über den Einsatz des Tablets eingehend Gedanken zu machen und den Medieneinsatz bei einer aktuellen Aufgabe zutreffend einzuschätzen. Durch die Möglichkeit, über das Medium „Tablet“ verschiedene Sinne anzusprechen (Tonmaterial, Bilder, Texte, Videos...), kann den unterschiedlichen Lerntypen ohne viel Mehraufwand gerecht werden. Auch der forschende Charakter in Aufgabenformaten oder das eigenständige Produzieren von Produkten können durch den Einsatz von Tablets gefördert werden.
Verbesserte Kommunikation, Ergebnisse, Präsentation, Kooperation
Durch ein Vernetzen der Tablets oder das Anschließen des Tablets an einen Beamer lassen sich Ergebnisse der SuS leicht präsentieren und zur Verfügung stellen. Auf diese Weise lässt sich gut mit
der Lerngruppe über das Ergebnis diskutieren und in den Dialog treten. Die Schüler-Schüler- Interaktion kann schnell und einfach gefördert werden. Darüber hinaus haben die Lernenden die Möglichkeit, ihre Ergebnisse zu sichern und auch Zuhause mit denen im Unterricht erstellten Ergebnissen weiterzuarbeiten. Auch das kollaborative Arbeiten ist mit den Tablets einfacher umzusetzen. SuS können beispielsweise gleichzeitig an einem Textdokument arbeiten – eine Möglichkeit, die es ohne digitale Medien in der Weise nicht gab. Darüber hinaus können Ergebnisse schnell anderen zur Verfügung gestellt werden; auch ein Gewinn, wenn es um fächerübergreifendes Arbeiten oder andere Kooperationen geht. Im Bereich der Präsentation von Ergebnissen lässt sich noch festhalten, dass die technischen Möglichkeiten den großen Vorteil der einfachen Visualisierung bieten und das in guter Qualität.
Fazit
Abschließend sei noch einmal festzuhalten, dass durch die Einführung von Tablet-Klassen keinesfalls die klassischen Kulturtechniken vernachlässigt werden sollen. Der Einsatz der Tablets soll in Abhängigkeit des Alters sowie Kenntnisstandes der SuS gesteuert und in einer didaktisch und pädagogisch reflektierten Weise eingesetzt werden. Die Lernenden lassen sich dabei in den Gestaltungsprozess auch gut mit einbinden, vor allem, wenn es sich um einen Bereich handelt, den Kinder und Jugendliche besser beherrschen als die Lehrkraft. Im täglichen und bewussten Umgang mit dem Medium „Tablet“ lässt sich ein kompetenter Umgang mit genau diesem schulen.