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„Wie stellen sich Schüler ihr Lebensumfeld vor?“ - Kepler-Gymnasium und Roncalli-Realschule
gemeinsam in der ersten Schülerwerkstatt Ibbenbürens
Mit der Gestaltung ihres Umfeldes unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes und einer nachhal-
tigen Entwicklung haben sich nun Schüler des Kepler-Gymnasiums und der Roncalli-Realschule im
Rahmen einer Schülerwerkstatt beschäftigt - die erste in Ibbenbüren. Ideen entwickeln und die
Zukunft mitgestalten – das machte den Schülern Spaß.

 

IBBENBÜREN. „Ibbenbüren 2025“ lautete die Überschrift über zahlreichen Tafelschreibblöcken, die am Montag im Pädagogischen Zentrum (PZ) des Kepler-Gymnasiums aufgestellt waren. Rund 90 Schüler des Kepler-Gymnasiums und der Roncalli-Realschule beschäftigten sich dort am Montag und Dienstag im Rahmen einer „Schülerwerkstatt“ – der ersten in Ibbenbüren – mit der Gestaltung ihres Umfeldes unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes und einer nachhaltigen Entwicklung.„Die Veranstaltung ist eine Zukunftswerkstatt, die Kreativworkshops, spannende Impulse, öffentliche Aktionen und Politiker zum Anfassen bietet“, erläutert Jan Kern vom BNE-Regionalzentrum Kreis Steinfurt, das diese Schülerwerkstatt koordinierte. „Wie stellen sich Schüler ihr Lebensumfeld vor? Was wünschen sie sich, was fehlt ihnen? Und es ging auch darum, was Schüler tun können, um sich in die politische Diskussion einzubringen und sich Gehör zu verschaffen.Um den Schülern zu vermitteln, dass diese Themen auch Politikern wichtig sind, war am Montag Ibbenbürens Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer gekommen und am Dienstag nahm Landrat Dr. Klaus Effing sich Zeit, an der Veranstaltung teilzunehmen. „Das macht mehr Spaß als normaler Unterricht“, da waren sich Leon Hayen, Schüler des Kepler-Gymnasiums, und Jan Budde, Schüler der Roncalli-Realschule, ganz einig. „Es scheint auch so, als könnte man wirklich was bewirken“, meint Leon. „Wir arbeiten ja auch mit dem Landrat zusammen.“Auch Jan Budde sagt am Montagvormittag: „Ich fand es ganz interessant heute. Auch, weil man mit anderen Gruppen und anderen Leuten von einer anderen Schule zusammenkommt.

Gemeinsam mit einer anderen Schule zu arbeiten, sei für die Roncalli-Realschule nicht neu. „Wir kooperieren in den letzten Jahren immer mal wieder mit anderen Schulen“, sagt Lehrer Tobias Witte. Vor zwei Jahren habe es schon mal einen Klimaschutztag gegeben, wo Roncalli- und Anne-Frank-Realschule gemeinsam 2000 Bäume pflanzten. Bei dieser Schülerwerkstatt bekomme das Thema nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz einen konkreten Fokus. Im Vordergrund stehe die Frage, „was sich Schüler für die künftige Nutzung der Kohlekonversionsfläche wünschen, die 2018 frei wird“. Schüler für ein solches Thema zu begeistern, ist nach Tobias Wittes Eindruck nicht so schwer. „Natürlich hat Zukunft immer so eine Möglichkeit, etwas Neues zu schaffen. Und Schüler wollen gern mitgestalten“, so Witte. 24 Schüler von der Roncalli-Realschule hatte er am Montag ins Kepler-Gymnasium mitgebracht. „Und alle waren Feuer und Flamme dafür, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu schauen, was passiert eigentlich, was wird da in den nächsten Jahren umgesetzt.“
An Vorstellungskraft und Kreativität mangelte es den Jugendlichen ganz offensichtlich nicht. Kleingruppenarbeit und Diskussion im Plenum wechselten sich ab. Es gab Ideen und Vorschläge für verschiedenste Bereiche wie Freizeit, Verkehr, Innenstadt oder auch Schule. Angefangen beim Wunsch nach besseren Bus- und Bahnverbindungen über attraktive Freizeitangebote wie eine Kartbahn bis hin zum Ausbau von Windparks gab es jede Menge Anregungen. Am Montagmorgen wurden Träume und Wünsche zusammengetragen, am Dienstag wurde diskutiert, wie realistisch die einzelnen Vorstellungen waren. Abschließend gab es eine Ergebnispräsentation.
„Natürlich hoffen die Schüler, dass einige der Punkte, die im Rahmen dieser Schülerwerkstatt entwickelt werden, auch umgesetzt werden“, sagte Tobias Witte. Allerdings müsse man ihnen auch „klaren Wein einschenken“, dass es am Ende wohl vergleichsweise wenig sein werde – so ist das in demokratischen Prozessen. Folgende Referenten und Lehrer begleiteten diese Schülerwerkstatt: Michael Danner, Sara Dietrich, Tobias Witte, Robert Janßen-Morof, Christoph Böwer, Jan Kern, Dagmar Fischer-Möltgen und Angie Rother.

Schülerwerkstatt Ibbenbüren
Jan Kern und Dagmar Fischer-Möltgen vom BNE-Regionalzentrum Kreis Steinfurt (BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung) koordinierten die zwei Projekttage. Sie waren die erste Schülerwerkstatt in Ibbenbüren. Moderiert wurde die Veranstaltung im Auftrag des BNE-Regionalzentrums von Robert Janßen-Morof von der „Akademie Junges Land“ aus Bad Honnef. Begleitet wurde sie außerdem von Michael Danner vom Projekt „LeKoKli“ (Lernort Kommune Klimaschutz), einem Projekt in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, das versucht, die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kommunen im Bereich Klimaschutz zu verbessern. In den beteiligten Bundesländern gibt es dazu jeweils Modellkommunen. Eine davon ist Ibbenbüren.
Diese Schülerwerkstatt steht außerdem im Einklang mit dem 2017 initiierten und von energieland2050 e.V. gesteuerten Projekt „Sieben auf einen Streich“. Im Rahmen dieses Projektes werden für sieben Pilot-Kommunen im Kreis Steinfurt, unter anderem für Ibbenbüren, Quartierskonzepte erstellt.
Zudem passt die Schülerwerkstatt zum Konzept des Projektes „Jugendgerechte Kommune“, das die Partizipation von Kindern und Jugendlichen stärken will mit dem Ziel, sie bei Entwicklungen und Veränderungen in ihren Sozialräumen zu beteiligen.



Text und Fotostrecke von Cornelia Ruholl in der IVZ vom 06.02.2018

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